Betriebskosten
Die Wohnung im „Betrieb“: Wissenswertes zur „zweiten“ Miete
Wohnen kostet Geld. Jeden Monat erhalten wir von Ihnen dafür einen Betrag. Neben der (Kalt-)Miete für die genutzten Räume leisten Sie gleichzeitig eine Vorauszahlung für deren Bewirtschaftung oder „Betrieb“. Was unter den sogenannten Betriebskosten zu verstehen und für Sie als Mieter wichtig zu wissen ist, lesen Sie im Folgenden.
Was sind Betriebskosten?
Betriebskosten werden im Bürgerlichen Gesetzbuch und in der Betriebskostenverordnung definiert. Betriebskosten sind die Kosten, die dem Eigentümer durch das Eigentum am Grundstück und durch den bestimmungsmäßigen Gebrauch des Gebäudes, der Nebengebäude, Anlagen, Einrichtungen und des Grundstücks laufend entstehen.
Für welchen Zeitraum werden die Betriebskosten abgerechnet?
Die Abrechnung bezieht sich immer auf einen bereits vergangenen Zeitraum, der im Betreff des Abrechnungsschreibens genau angegeben ist. Bei uns ist der Abrechnungszeitraum in der Regel identisch mit einem Kalenderjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember.
Laut Gesetz muss die Abrechnung dem Mieter spätestens bis zum Ablauf des zwölften Monats nach Ende des Abrechnungszeitraums zugesandt werden.
Was sind Vorauszahlungen?
Um die laufenden Kosten für die Bewirtschaftung der Mietsache zu decken, werden vom Mieter Vorauszahlungen geleistet. Vorauszahlungen dürfen nur in angemessener Höhe vereinbart werden.
Die Vorauszahlungshöhe wird daher anhand von Erfahrungswerten ermittelt. Das heißt jedoch nicht, dass die Höhe der Vorauszahlung die entstandenen Kosten punktgenau deckt. Bei Mehrkosten muss der Mieter deshalb nachzahlen, und bei geringeren Kosten wird die Differenz selbstverständlich zurückerstattet.
Einmal im Jahr erhalten Sie von uns eine Betriebskostenabrechnung, in der detailliert nach Kostenpositionen aufgeschlüsselt, die tatsächlich angefallenen Betriebskosten dargelegt und mit Ihren Vorauszahlungen verrechnet werden.
Nach jeder Abrechnung können die Vorauszahlungen angepasst werden.
Wie werden die Betriebskosten abgerechnet?
In der Regel gilt - die Betriebskosten werden je nach Kostenart nach Mietfläche oder Anzahl der Mieteinheiten verteilt. In den meisten Fällen gibt es eine Verteilung nach Wohnfläche: Das bedeutet, die Kosten für einen Quadratmeter der Gesamtnutzfläche, multipliziert mit der Größe Ihrer Wohnung in Quadratmetern, ergeben Ihren Kostenanteil. Die verbrauchsabhängigen Kosten werden nach Ihrem individuellen Verbrauch abgerechnet.
Bei der Abrechnung von Betriebskosten können mehrere Gebäude oder Hausaufgänge zu einer Wirtschaftseinheit zusammengefasst werden. Die angefallenen Gesamtbeträge werden dann je nach vertraglicher Vereinbarung auf die Anteile der einzelnen Mieter umgelegt. In der Regel ist die Gesamtnutzfläche aller zur Wirtschaftseinheit gehörenden Wohnungen oder Gewerbeflächen auch die Bezugsbasis für die Abrechnung. Wirtschaftseinheiten werden nicht willkürlich festgelegt, sondern ergeben sich aus der Zugehörigkeit zu bestimmten Versorgungseinheiten, beispielweise Heizstationen.
Was sind „warme“ und „kalte“ Betriebskosten?
Warme Betriebskosten sind die Kosten für Aufbereitung und Lieferung von Heizung (Wärme) und Wassererwärmung. Der Wasserverbrauch selbst zählt nicht dazu. Die Berechnung und Verteilung der Kosten regelt die Heizkostenverordnung.
Zu den „kalten“ Betriebskosten zählen u.a. Grundsteuer, Straßenreinigung, Abfallentsorgung, Hausreinigung, Hausmeister, Gartenpflege, Winterdienst etc. Weitere Kosten finden Sie in der Betriebskostenverordnung.
Wann ist die Nachzahlung der Betriebskosten zu überweisen?
Eine in der Betriebskostenabrechnung ausgewiesene Nachzahlung ist grundsätzlich sofort fällig. Wir räumen Ihnen jedoch eine angemessene Zahlungsfrist ein. Sie finden diese in Ihrer Betriebskostenabrechnung.
Wenn Sie Fragen zur Abrechnung haben oder mehr Zeit zur Prüfung brauchen, sollten Sie entweder unter Vorbehalt bezahlen oder mit uns sprechen.
Haben Sie weitere Fragen?
Hier finden Sie Antworten auf Fragen, die uns immer wieder gestellt werden.