Das Ring-Café leuchtet wieder

Mit dem Ring-Café hat eines der markantesten Gebäude Leipzigs seine historische Leuchtreklame zurückerhalten. Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (LWB) als Eigentümerin des denkmalgeschützten Ensembles hatte die geschwungene gelbe Schrift, die seit den 1990er-Jahren kaputt war und nicht mehr leuchtete, komplett erneuern und auf energiesparende LED-Technik umstellen lassen. Ab heute leuchtet das Ring-Café wieder.

„Es war leider aufgrund ihres schlechten Zustandes nicht möglich, die alte Werbeanlage zu sanieren", berichtet Jürgen Fellenberg, Bautechniker bei der LWB. Deshalb mussten alle Buchstaben detailgetreu mit Hilfe von Schablonen nachgebaut werden. Dies betrifft sowohl den großen Schriftzug mit einer Höhe von 1,80 Metern und einer Länge von 9,50 Metern als auch die insgesamt vier kleineren Leuchtreklamen über den Hauseingangsarkaden. Diese bringen es immerhin auch auf eine Höhe von 0,85 Metern.

Fellenberg: „Durch die Ausstattung mit LED-Beleuchtung können wir den Stromverbrauch um rund zwei Drittel senken." Der Farbigkeit der Schrift schadet die Modernisierung nicht. Sie leuchtet in jenem Gelb, das vor gut 25 Jahren erloschen war.

Insgesamt hat die Erneuerung der Leuchtreklame rund 40.000 Euro gekostet und etwa sieben Monate gedauert. Durchgeführt wurden die Arbeiten von der Firma Seiwo Technik GmbH aus dem erzgebirgischen Drebach. Für Birgit Heßler, Ende der 1980er-Jahre Restaurantchefin im Ring-Café und seit 2006 Pächterin des Traditionslokals, war die Rückkehr der Leuchtreklame ein echtes Geschenk. „Wir konnten die Strahler, mit denen wir Jahre lang ein bisschen Glanz in die Fenster und an die Fassade gebracht haben, endlich abbauen", sagt sie.

Laut Heßler gehört das Ring-Café – es wurde 1956 eröffnet und galt als größter Tanzboden der DDR – noch immer zu den angesagten Adressen in Leipzig. Mit 15 bis 20 Veranstaltungen pro Monat sei der große Saal in der 1. Etage – das Erdgeschoss ist an eine Kirche verpachtet – gut ausgelastet. Von der Abifeier über die Hochzeit, vom Tanznachmittag bis zur Modenschau reicht die Liste der Events.

„Wir haben die Anlage wenige Tage vor dem vierten Advent im Probebetrieb getestet. Danach folgten bis Anfang 2018 noch Feinabstimmungen. Zudem waren noch die vier kleineren Schriften zu komplettieren. Danach installierte unser LWB Serviceteam die Zeitschaltuhren und Dämmerungsschalter", so Fellenberg.

Im Zuge der 2012 begonnenen Fassadensanierung der Ringbebauung hatte die LWB auch die Erneuerung der kaputten Leuchtschrift über dem Ring-Café in Angriff genommen. Insgesamt wurden in die Fassadensanierung bislang rund 2,5 Millionen Euro investiert. 2018 soll das etappenweise umgesetzte Projekt fertiggestellt sein.

Stichwort LWB: Die LWB ist ein kommunales Unternehmen, das mit rund 35.100 Wohneinheiten in Leipzig einen Marktanteil von reichlich einem Zehntel hat. Alleinige Gesellschafterin der LWB ist die Stadt Leipzig.

20. März 2018